Derzeit ist die lineare Wirtschaftsweise die am häufigsten vertretene ökonomische Praktik. Sie beschreibt ein Wirtschaftssystem mit einem klaren Anfangs- und Endpunkt. Nach dem Prinzip “take-make-waste“ werden Rohstoffe abgebaut, Produkte hergestellt, genutzt und anschließend weggeworfen. Es ist eine linienförmige und eindimensionale Ordnung, die kurzfristig betrachtet leichter umzusetzen scheint, mittelfristig aber zu einer Vielzahl von Problemen führt. Denn wenn kontinuierlich mehr Rohstoffe abgebaut werden als nachkommen können, fehlen diese Rohstoffe irgendwann – um nicht zu sagen JETZT. Neben der Rohstoffknappheit bringt die lineare Wirtschaft auch negative Umwelt- und Klimafolgen durch den enormen Energieeinsatz mit sich, ebenso wie große Abfallmengen und unkalkulierbare Preissteigerungen. Dieses einseitige Wirtschaftssystem hat also komplexe Folgen und verhindert das Fortbestehen unseres hohen Lebensstandards. Wie ist es möglich auf andere Art und Weise erfolgreich zu Wirtschaften?
Eine vielversprechende Alternative ist die Kreislaufwirtschaft. In ihr werden die Rohstoffgewinnung und das end-of-life des Produktes wieder zusammengeführt, sodass alles zirkulär verbunden ist. Ziel ist es anstelle von „take-make-waste“ den Lebenszyklus eines Produktes so lange wie möglich zu verlängern und die Rohstoffe im Kreislauf zu erhalten. Kreislaufwirtschaft bedeutet also mehr als nur Recycling ausgedienter Materialien! Es beginnt schon beim Design der Produkte bei dem die Kreislauffähigkeit mitbedacht wird. Aber auch bestehende Geschäftsmodelle müssen hinterfragt und komplett neue konzipiert werden. Innovative Ideen sind gefragt! Um uns dieser Zukunftsperspektive anzunähern, gibt es bereits zahlreiche Prinzipien durch die geschlossene Stoffkreisläufe ohne Verlust von Ressourcen ermöglicht werden können. Die sogenannten R-Strategien zielen entweder darauf ab die Lebensdauer von Produkten zu erhöhen (reuse, repair, refurbish, remanufacture, repurpose), fördern die intelligente Nutzung und Herstellung von Produkten (refuse, rethink, reduse) oder ermöglichen eine sinnvollere Verwendung von Materialien (recycle, recover). Da diese Strategien im Privaten ebenso wie im Geschäftlichen umsetzbar sind, ist es auch für Jede*n möglich zu der Transformation zur Kreislaufwirtschaft beizutragen!
Neugierig geworden? Melden Sie sich gerne mit Ihren Ideen oder Fragen an bergisch.metall unter info@bergisch-metall.de.
Quellen:
Kuhnhenne et. al., Kreislaufwirtschaft im Stahl und Metallleichtbau, 2022